Nach einem langen Lockdown wollte ich mir mal was gönnen und ging zu einem Friseur, der relativ nobel aussah, definitiv nicht günstig war und von dem ich mir eine schöne Veränderung erhoffte. Außerdem freute ich mich auf einen leckeren Cappuccino “für umsonst”….
Den gab es dann leider nicht, weil es die Regeln nicht zuließen, aber dennoch verbrachte ich ein paar Stunden in schöner Umgebung, unterhielt mich sehr nett mit der Friseurin und das Endergebnis war eine tolle Frisur. Ich war sehr zufrieden!
Einige Zeit später wollte ich zu der gleichen Friseurin, da mir meine Frisur gut gefiel und der Termin doch sehr angenehm war. Kurz im Salon angerufen erfuhr ich, dass die Kollegin nächste Woche in einem anderen Salon arbeiten würden, in den ich gerne gehen könne.
Den anderen Salon kannte ich – einer dieser Billig-Salons, die ohne Termin arbeiten, wo du deine Haare selber föhnen sollst und in dem grundsätzlich zu laute, zu schlechte Musik läuft.
Keine Deko an den Wänden, Beton an den Wänden und – in jeder Hinsicht – kalt. An dem Ort hält man sich nicht gerne auf und ist froh, wenn man wieder in die Freiheit entlassen wird.
Eigentlich hatte ich mich gefreut, denn ich konnte von “der guten Friseurin” bedient werden und dabei viel Geld sparen, weil der “Schnell-schnell-Salon” so billig ist… Aber die Freude war schnell verflogen.
Die nette Friseurin, die mich noch vor ein paar Wochen so nett begrüßte, erkannte mich nicht mehr und signalisierte auch kein Interesse daran, sich mit mir zu unterhalten. Ihre Augen wirkten leer und ich merkte, dass sie sich eben sowenig freute, an diesem Ort zu sein, wie ich. Alle hatten ein bisschen schlechte Laune.
Die Frisur war dann ganz okay, aber mehr halt auch nicht. Mit Liebe gemacht, wäre anders.
Was habe ich daraus gelernt?
Es kommt eben auch auf die Umgebung an.
Es ist mir ein Rätsel, wie manche Leute, mit Laptop im Bett, produktiv sein können. Oder all die Leute, die aus Coffee-Shops arbeiten… ich kann mir schon vorstellen, dass es gewisse Tätigkeiten gibt, die man so nebenher erledigen kann, aber fokussierte Arbeit, bei der man sich so richtig konzentrieren muss?
Kann ich persönlich nur in professioneller Umgebung (die man natürlich auch im Home-Office erschaffen kann).
Vielleicht denkst du selbst mal darüber nach, was du an deiner Umgebung verbessern kannst, um produktiver – und glücklicher – zu sein.
Mir helfen am meisten meine 2 großen Bildschirme, ein grünes Pflänzchen, die richtige Beleuchtung und… ein bisschen Hundeliebe. Denn die macht glücklich und du kannst öfters mal eine Pause einlegen und Spaß dabei haben.
Und den Coffee-Shop? Den besuche ich lieber, wenn ich nichts Wichtiges zu tun habe und genieße dort – bewusst – meinen Kaffee.
0 Kommentare